Mandolinen

Die Mandoline ist ein seit dem 17. Jahrhundert bekanntes Zupfinstrument europäischer Herkunft Weltweit kommt die Mandoline in vielen Kulturen und Musikstilen vor.

Die Mandoline war vor 100 Jahren auch bei uns (in der Schweiz) ein sehr populäres Instrument, heute wird dieses Instrument in der CH nur noch selten gelehrt und nur noch in sehr wenigen Musikschulen angeboten.

 

Es gibt zwei Bauformen, die sich deutlich in der Form des Korpus unterscheiden:

Die klassische Mandoline

 Die klassische Mandoline, auch neapolitanische Mandoline genannt,  hat eine flache, leicht abgeknickte Decke, keine Zarge und einen schalenförmigen Korpus, sie stammt aus der Familie der Lauteninstrumente.

Spielweise: Im Unterschied zur Laute wird die Mandoline mit einem  Plättchen gespielt, dem Plektron. Um einen Ton zu erzeugen wird das Plektron sehr schnell zwischen den Doppelsaiten hin und her bewegt, so entsteht der typische Tremolo-Klang.

Die Mandoline wird als Soloinstrument, im Duett oder auch im Orchester gespielt. Sie ist  typisch in der italienischen Folkloremusik, Als Hörbeispiel  ein berühmtes  Mandolinenkonzert von Antonio Vivaldi

Die Flachmandolinen

Die Flachmandoline wird nach aus dem Cistern- oder Geigenbau entlehnten Konstruktionsprinzipien mit Zargen sowie mit flacher oder leicht gewölbter Decke und ebensolchem Boden angefertigt

Die Flachmandolinen sind in der irischen Musik (Jigs, Reels), und in den USA (Bluegrass) wichtig.

Aber auch klassische Musik wird mt diesen Mandolinen gespielt:

Christ Thile spielt die schwierigen Bach Sonaten.  Marissa Caroll

Eva Holbrook, (Irish + Klassik) , Aaron Weinstein (Jazz) sind weitere aussergewöhnliche Könner auf diesem Instrument Es gibt sie als A-Style-Mandoline (Foto unten rechts) 

F-Style Mandolinen (Foto unten links)

Bandolim

In Portugal und Brasilien nennt man die Mandoline „Bandolim“

In Brasilien ist die Mandoline ein wichtiges Instrument im Choro. 

Jacob de Bandolim (1918-1969) war ein Virtuose und Komponist auf diesem Instrument, er prägte das Manolinenspiel. Seine Kompostionen, wie z.B Noites Cariocas , sind zu Standards geworden. Danilo Britto   gilt als sein Nachfolger, im Video spricht er über den grossen Komponisten und wie er mit dieser Musik aufgewachsen ist.

 

Foto: Jacob de Bandolim, Musica Brasilis

Mandoline, Mandola und Oktavmandoline

Zur Familie der Mandolinen gehören auch grössere und tiefer gestimmte Instrumente: Die Mandola , cc-gg-dd-aa gestimmt, beginnt eine Quinte tiefer als die Mandoline,  (entspricht der Viola bei den Geigen)

Die Oktavmandoline,  GG-dd-aa-e'e' gestimmt, ist also genau eine Oktave tiefer als die Mandoline.

Mandoline, Mandola und Oktavmandolin im Vergleich

Die Bandurria

Die Bandurria hat das Aussehen einer "Jumbo-Mandoline". Der kleine Korpus besitzt relativ breite Zargen (ca. 7,5 cm) und ihre Länge beträgt 55 bis 58 cm. Sie ist in Spanien verbreitet und wird ähnlich gespielt wie eine Mandoline,  siehe Video

Speziell ist die Stimmung: G, c, f, h, e ,a .

Oft wird die Bandurria von einer  von einer Laúd begleitet,(nicht Laute !),die  eine ähnliche Bauart wie eine Bandurria hat, jedoch eine Oktave tiefer klingt. Beispiel

 

Mehr über Mandolinenmusik in der Schweiz: https://zupfmusik-verband.ch/

Auf der Webseite Mandoisland.de findet man alles zum Thema Mandoline!